Geradezu unschlagbare Rekorde im Sport
Es wird oft gesagt, dass Rekorde dazu da sind, um gebrochen zu werden, und manche werden auch regelmäßig gebrochen. Aber bei einigen sportlichen Leistungen scheint die Messlatte so hoch zu liegen, dass man sich fragt, ob der Rekord jemals übertroffen werden kann. Hier sind einige davon...
Wenn man von Rekorden spricht, denkt man sofort an die Leichtathletik und insbesondere an die Königsdisziplin, den 100-Meter-Lauf. Die von Usain Bolt gehaltene Zeit von 9,58 Sekunden in diesem Wettkampf zu unterbieten, scheint fast übermenschlich. Nur vier andere Athleten in der Geschichte haben die Marke von 9,75 unterschritten und keiner hat sich Bolts Rekord um weniger als eine Zehntelsekunde genähert. Unüberwindbar!
Bei den Frauen fällt der Rekord über 100 Meter (und über 200 Meter) weniger durch seine Größe als durch seine Langlebigkeit auf. Florence Griffith-Joyner erzielte 1988 die beste Leistung aller Zeiten (10,49 bzw. 21,34), und niemand hat es seitdem geschafft, mit der 1998 vorzeitig verstorbenen Athletin mitzuhalten. Eine faszinierende Leistung.
Der Rekord im 400-Meter-Lauf der Frauen ist jedoch noch älter. Mit einer Zeit von 47,60 wurde er 1985 von der Ostdeutschen Marita Koch gebrochen. Die Sportlerin wurde nie positiv getestet, aber es besteht ein starker Verdacht auf Doping, eine gängige Praxis unter den Athleten des ehemaligen Ostblocks.
Auch im Weitsprung hält derselbe Rekord bei Männern und Frauen seit über dreißig Jahren. Der Amerikaner Mike Powell (auf dem Foto) sprang 1991 im Finale der Weltmeisterschaften in Tokio 8,95 m weit, während die Russin Galina Chistyakova 1988 eine Rekordmarke von 7,52 m erzielte.
Der männliche Rekord im Speerwerfen ist ebenso beeindruckend in seiner Größe wie in seiner Dauer. Im Jahr 1996 schrammte der Tscheche Jan Zelezny mit einem Wurf von 98,48 Metern nur knapp an der 100-Meter-Marke vorbei. Das hat niemand nach ihm nochmal geschafft.
Aber bei unüberwindlichen Rekorden geht es nicht nur um Leichtathletik! 1962 erzielte der Basketballspieler Wilt Chamberlain im Alleingang 100 Punkte, davon 31 im letzten Viertel. Seitdem hat nur Kobe Bryant im Jahr 2006 81 Punkte erzielt. Schade, dass es von diesem einzigartigen Spiel in der NBA-Geschichte kein Video mehr gibt.
Trotz der großen Bedeutung, die die Mannschaft beim Fußball hat, gibt es auch eine Vielzahl unglaublicher Einzelleistungen. 1958 erzielte der Franzose Just Fontaine 13 Tore bei der Weltmeisterschaft. Diese Leistung ist praktisch unmöglich zu wiederholen, da jedes Team bei diesem Wettbewerb maximal sieben Spiele bestreiten darf.
Im Jahr 2012, als das argentinische Wunderkind Lionel Messi auf dem Höhepunkt seines Leistungsvermögens war, erzielte er 91 Tore (Verein und Nationalmannschaft zusammen) in einem Kalenderjahr. Wer bietet mehr?
Bei Torrekorden geht es nicht nur um die Anzahl, sondern auch um die Geschwindigkeit. Der polnische Stürmer Robert Lewandowski weiß das, denn er erzielte 2015 in einem Ligaspiel des FC Bayern München in nur 9 Minuten 5 Tore. Meisterhaft!
Manche Rekorde werden im Fußball auch kollektiv errungen. Zum Beispiel, wenn die Spieler eines madagassischen Vereins gegen den Schiedsrichter protestieren, indem sie ein Eigentor nach dem anderen schießen und am Ende mit einem unfassbaren Ergebnis von 149:0 verlieren. Man kann sich kaum vorstellen, dass die beste Mannschaft der Welt ein solches Kunststück ohne die Hilfe des Gegners vollbringt!
Aufgrund der Methode des Punktezählens erlaubt Rugby noch spektakulärere Unterschiede zwischen den Mannschaften. Ebenfalls als Protest gegen eine Entscheidung des Schiedsrichters hörte eine belgische Mannschaft 2015 auf in einem Ligaspiel zu spielen und ließ ihren Gegner 356 zu 3 gewinnen.
Der russische Meister des griechisch-römischen Ringens mit dem Spitznamen 'Alexander der Große' war viele Jahre ungeschlagen und gewann zahlreiche Medaillen bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften. Seine Karrierestatistik: 887 Siege in 889 Kämpfen. Schwer vorstellbar, wer ihn entthronen könnte.
Der längste Boxkampf der Geschichte fand vor fast 130 Jahren statt, am 6. April 1893. Das Duell zwischen Andy Bowen und Jack Burke zog sich hin, ohne dass es einem von beiden gelang, seinen Gegner zu schlagen. Der Schiedsrichter musste schließlich in der 110. Runde nach 7 Stunden und 19 Minuten abbrechen. Ein unentschiedener Kampf, der in die Geschichte einging.
Und noch ein Rekord dieser Art: das Match zwischen John Isner und Nicolas Mahut in Wimbledon 2010. Am Abend begonnen, wurde das Match nachts unterbrochen und endete am nächsten Tag nach 11 Stunden und 5 Minuten Spielzeit. Isner gewann den fünften Satz mit 70-68. Wahnsinn!
Während Roger Federer gerade in den Ruhestand getreten ist, sei daran erinnert, dass der Schweizer und seine Rivalen Rafael Nadal und Novak Djokovic jeweils mehr als zwanzig Grand-Slam-Turniere gewonnen haben. Die neue Generation von Tennisspielern wird hart trainieren müssen, um sie zu übertreffen!
Eine weitere Leistung von drei Personen: Bei einem Formel-1-Turnier im Jahr 1997 erzielten die Fahrer Michael Schumacher, Jacques Villeneuve (im Bild) und Heinz Harald Frentzen auf die Tausendstelsekunde genau die gleiche Zeit: 1 Minute 21' 072. Aus einfachen Gründen der statistischen Wahrscheinlichkeit ist es fast sicher, dass diese Situation nie wieder vorkommen wird.
Und schließlich: Wie kann man über unschlagbare Rekorde sprechen, ohne die unglaubliche olympische Erfolgsbilanz von Michael Phelps zu erwähnen? Zwischen den Spielen in Athen 2004 und Rio 2016 hat der amerikanische Schwimmer 28 Medaillen gewonnen, darunter 23 Goldmedaillen, ganz zu schweigen von seinen zahlreichen Leistungen bei Weltmeisterschaften. Das motiviert junge Schwimmer!